12.-13.12.2017   -   1.-2. Lebenstag


Auch die schönste Zeit hat irgendwann ein Ende, darum haben wir uns entschlossen unser Hotel Mama heute zu verlassen, trotz aller Vorzüge, wie mollig warm und "all inclusive". Aber schließlich gibt es da draußen noch so viel Interessantes zu entdecken, das wollen wir auf keinen Fall auch nur einen einzigen Tag länger verpassen. Mama war der gleichen Meinung und beschloss nach einem entspannten Mittagsschläfchen, dass sie nun die Pforten für uns öffnet. So wurden wir alle schön der Reihe nach in die große Welt entlassen. So wurde um 13.08 Uhr mein Bruder "Rose River's Glorious Midnight Moon" geboren. Eine halbe Stunde später, um 13.38 Uhr kam ich, "Rose River's Graceful Hope", dann zur Welt und um 14.12 Uhr und 15.30 Uhr folgen meine beiden Brüder "Rose River's Galactic Storm" und "Rose River's Glamours Pride". Allesamt mit prima Geburtsgewichten ausgestattet, um die 400g. Draußen  wurden wir von Mamas großer warmer Zunge gleich instinktsicher in Empfang genommen: 


 

So haben wir auch gleich, nachdem das Mäulchen frei war, unseren ersten Atemzug getan, was für ein Gefühl, wenn die Luft so in einen hineinströmt. Unterdessen hat Mama uns salonfähig gemacht, sprich alle Anhängsel, sie schützende Häute und Flüssigkeiten, so gut es ging entfernt, dabei wurde gleich unser Kreislauf noch weiter angekurbelt. Sie hat uns dann in einem sorgfältig abgenabelt und die anhängenden Nachgeburten, die uns so viele Wochen versorgt haben, gleich mit entsorgt:

 

 

Frauchen hat uns dann alle jeweils gewogen und dann gab es aber kein Halten mehr und wir machten uns jeder, wenige Minuten nach Geburt, gleich auf zu Milchbar. Hier sind wir noch alle feucht von der Geburt:

 

 

Mit großräumigen Pendelbewegungen des Kopfs nehmen wir dann quasi Fährte auf. Dabei bewegen wir uns grundsätzlich nur kreisförmig, was verhindert, dass wir verloren gehen. So können wir die Wärme, die unsere Mama abgibt mit Hilfe der Sensoren gleich aufspüren. Bei ihr angelangt, müssen wir nun auch noch das Gesäuge und die einzelne Zitze finden. Das Gesäuge ist der wärmste Ort von Mamas Körper und hebt sich so ab. Und der Bereich so die Zitzen ansetzen ist besonders dünnhäutig und gut durchblutet, so dass wir auch diese schnell ausfindig machen können.  Und ein jeder, der eine Zitze fand; wurde fürstlich mit warmer köstlicher Muttermilch belohnt.

Zufrieden und trocken nach der Geburt und dazu die stolze Mama Hope:

 

Kolostrum nennt sich diese erste köstliche, leicht gelbstichige "Erstmilch", denn sie enthält, im Gegensatz zur späteren Milch, in hoher Konzentration für uns überlebenswichtige Nährstoffe, wie Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe, sowie Enzyme, Hormone und Antikörper. So sorgt unsere tolle Mama gleich für unseren Schutz, sollte sich doch einmal ein Krankheitskeim unerlaubt unserer Truppe nähern. Denn unser Magendarmtrakt ist im Moment noch völlig schutzlos. Das hat den Vorteil, dass die Kolostralmilch weitestgehend unverdaut durch die Darmwand direkt von unserem Körper aufgenommen werden kann. Denn nur so können viele der wichtigen Inhaltstoffe überhaupt ihre Funktion beibehalten, wie z.B. die Antikörper und Hormone.

 

Das Kolostrum ist auch weniger fetthaltig, denn es könnte noch gar nicht verdaut werden. Die auf die Milchverdauung spezialisierte Darmflora muss sich erst noch nach und nach entwickeln. Auch die Schutzschicht im Magen muss sich erst entwickeln. Erst wenn sie da ist, kann auch die Salzsäureproduktion losgehen, die dort für eine effektive Verdauung sorgt und uns gegen eindringende Keime schützt. Aber es dauert drei ganze lange Wochen, bis dann wirklich der pH-Wert von neutral über leicht sauer bis extrem sauer (pH1) gefallen ist. Bis dahin sind wir noch besonders empfindlich gegenüber Keimen. 

 

 

Auch Zähne haben wir noch keine, sie machen ja noch keinen Sinn, so wehrlos wir wir sowieso noch sind. Zudem wären sonst Mamas Zitzen nur unnötig Verletzungsgefahren ausgesetzt werden. Die Milch können wir zum Glück ja auch ohne Zähne schlucken, so wie die Natur es sorgsam vorgesehen hat. Aber auch später sind wir da sehr vorsichtig damit und gehen ganz vorsichtig mit Mamas Zitzen um.

 

14.-15.12.17  -  3.-4. Lebenstag

Mama in ihrer Residenz, gleich nebenan wächst der F-Wurf von Mamas Nichte Dream (Rose River's Dream of Paradise) heran:

Am Zaunende ist es offen, da kann unsere Mama nach Herzenslust rein und raus, aber die erste Zeit bleibt sie ja sowieso fest bei uns liegen; im Gegenteil, die Zweibeiner müssen sie schon arg drängen, damit sie sich ab und an kurz Zeit nimmt zum lösen:

 

Nach jeder Mahlzeit wird erst einmal ein Nickerchen gemacht. Zurzeit sind wir noch vergleichsweise viel wach, da unsere Organe noch zu unausgereift sind, um die Muttermilch optimal verwerten zu können und Reserven schaffen zu können. Darum müssen wir in recht kurzem Abstand immer wieder neue Nahrung aufnehmen. Mit zunehmender Optimierung werden die Abstände zunehmend länger und dann verschlafen wir erstmal noch ca. 90% des Tages. Als sogenannte Nesthocker sind viele wichtige Organe noch nicht fertig ausgebildet. So sind wir unbedingt noch auf die Hilfe unserer Mutter angewiesen, die wirklich fürsorglichst für uns sorgt. Dass wir blind und taub zur Welt gekommen hat durchaus seinen Sinn, denn warum sollten wir uns in den ersten Lebenstagen schon kümmern, wenn irgendwo Drumherum etwas los ist. Trinken und Schlafen im Wechsel, das reicht völlig aus. Alles andere würde nur unnötige Energievergeudung bedeuten.

 

 

Würden wir draußen in der Natur groß werden, dann könnten uns ansonsten auch eventuelle Feinde besser ausmachen können. Und Weglaufen wäre momentan sowieso noch keine Option, da unsere Motorik noch stark eingeschränkt ist.  Denn momentan bewegen wir uns noch eher krabbelnd fort, wobei unsere Hinterbeine schon jetzt einen kräftigen Schub zeigen. Unsere Muskeln reagieren bevorzugt mit Beugereizen. Streckreize, die Grundvoraussetzung zum Stehen sind, folgen erst später. Wir robben mehr durch die Gegend. Aber wir können uns mit dem Vorderkörper auch schon aufrichten. Denn nur so kommen wir auch an die überlebenswichtigen nötigen Zitzen.

 

Das heißt aber nicht dass wir hier nur phlegmatisch herumliegen. Ich habe es heute schafft als erste Mamas Rücken zu besteigen und auch sonst haben wir schon ein ganzes Stück von unserem kleinen Territorium erforscht. Um dann aber jedes Mal zu dem Schluss zu kommen, dass es dicht bei Mama doch am gemütlichsten ist. Unsere kugelrunden Bäuchelchen sind über Nacht noch dicker geworden, denn wir haben kräftig zugelegt. Die Anhängsel an unserem Bauchnabel beginnen heute bei allen abzufallen, nachdem sie schön eingetrocknet sind.

 

 

Beim Trinken fangen die ersten von uns an mit ihrer Rute hin und her zu wedeln, man könnte schon fast von einem Vibrato sprechen, sobald die Milchquelle erfolgreich sprudelt. Zuvor müssen wir erst einmal andocken und pumpen. Dabei umschließen wir mit unserer großen Zunge samt Mund die Zitze und ziehen sie vor uns zurück. Es sieht fast aus wie Liegestützen, denn gleichzeitig führen wir Beugebewegungen mit unseren Vorderbeinen aus, um uns abzustützen. Manche weiblichen Zweibeiner gucken uns dabei immer so komisch an... . 

 

16.-18.12.17  -  5.-7. Lebenstag

Wir haben weiter kräftig zugelegt, unsere Bäuche sind stets prall gefüllt. Unsere Mama umsorgt uns so liebevoll, dass es uns wirklich an nichts mangelt. Sie weist uns auch gleich den Weg, wenn wir mal Gefahr laufen uns zu verirren. Mit lang ausgestrecktem Hals und Kopf versperrt sie falsche Wege und schiebt uns sanft aber bestimmt in die richtige Richtung. Ansonsten hilft ein kleiner Stubser mit ihrer Nase. Sie reckt und streckt sich, dass auch ein jeder leichten Zugang zu den Zitzen hat. Sie macht das so prima!!!

Unsere Mama gibt uns Wärme und Schutz. Sie ist rund um die Uhr bei uns, um uns zu versorgen. Das geht soweit, dass die Zweibeiner sie fast zwingen müssen, damit sie sich kurz lösen geht. Die Zweibeiner machen dann kurz die Rotlichtlampe an, damit wir nicht auskühlen. Denn wir sind noch auf ständigen engen Kontakt mit unserer Mutter oder die Rotlichtlampe angewiesen, denn es dauert noch bis wir unsere Körpertemperatur selber regeln können. Sie wird von der Hirnanhangdrüse gesteuert und ist erst mit etwa einem Monat voll funktionstüchtig. Direkt nach der Geburt konnten wir noch auf speziell angelegte Fettdepots zurückgreifen, die dafür sorgen, dass wir ohne zu zittern einen gewissen Anteil Wärme produzieren können, unterstützt von den sogenannten Mitochondrien (kleinen körpereigenen Minikraftwerken). So können wir die Auskühlung während und kurz nach der Geburt, wenn unsere Körpertemperatur auf ca. 36°C absinkt für kurze Zeit kompensieren, bis unser nasses Fell getrocknet ist.

 

 

Unsere inneren Organe sind noch jungfräulich bei der Geburt. Die Lunge entfaltet sich erst mit dem ersten Atemzug. Leber und Niere wurden im Mutterleib noch nicht benötigt und beginnen erst in den Tagen nach der Geburt sich auf ihre zukünftige Arbeit einzustellen. Die Nieren dienen zwar schon der Ausscheidung, aber ihre zukünftige Aufgabe der Filtration können sie erst nach knapp einem Monat sicher wahrnehmen. Die Leber nimmt auch erst nach der Umstellung unseres Blutkreislaufs ihre zukünftige Aufgabe der Reinigung, nach und nach wahr. Nachdem die Nabelschnur durchtrennt ist, ändert der Blut- und Herzkreislauf seinen Weg. Die bisher nur für die Blutbildung zuständige Leber wird erst jetzt richtig mit eingebunden. Erst wenn alles funktioniert werden wir auch unempfindlicher gegenüber Schadstoffen. Das vor der Geburt, in der Leber gespeicherte Glycogen, dient in den ersten Stunden nach der Geburt als wichtige Energiequelle, ist aber spätestens nach einem halben Tag aufgebraucht. Auch die Milch die wir aufnehmen hält noch nicht lange vor. Sie wird vergleichsweise schnell wieder ausgeschieden, so dass die Gefahr der Dehydrierung bei Welpen besteht, die nicht ständig neue Milch aufnehmen können. Aber da haben wir ja Glück mit unserer Mutter, die uns bestens ad libitum versorgt! Nach jedem Aufwachen und nach jeder Mahlzeit, regt Mama mit ihrer Zunge unsere Verdauung an, in dem sie uns vom Bauch an abwärts beleckt. Das ist wichtig, da die Nervenbahnen noch nicht so weit entwickelt sind, dass wir Blase und Darm selbständig entleeren können. So nimmt unsere Mutter alle Ausscheidungen auf und sorgt dafür (neben unserem Frauchen), dass wir ständig ein sauberes Lager haben. Unsere Schlafphasen werden immer länger oder anders ausgedrückt, unser Magen nimmt immer größere Mengen an Muttermilch auf und unser Darm verdaut sie immer effektiver, so dass die Zeit bis zu nächsten Nahrungsaufnahme immer länger wird. Dafür können wir mit unseren prallen Bäuchlein gemütlich schlafen und uns der Traumwelt hingeben. Die Zweibeiner schmunzeln immer, wenn sie unsere Beinchen zucken und aus unserem halboffenen Mündchen die schon fertig zum Umschließen der Zitze geformte Zunge leicht herausschauen sehen und unser Gegluckse hören. Wovon sollen wir auch sonst träumen, soviel haben wir ja noch nicht erlebt. So brauchen wir selbst dann auf das Wohlgefühl der herabrinnenden Milch nicht zu verzichten.

19.12.17    -    1 Woche

Wir haben weiter kräftig zugelegt. Unsere Mama versorgt uns so gut mir nahrhafter Milch (einen Tag später, dem 20.12. haben wir sogar schon die 1 Kilo-Marke geknackt!). Hope hatte während der gesamten Trächtigkeit einen riesen Appetit und das auch ganz bis zum Schluss. Am Tag der Geburt hat sie eine Mahlzeit ausgelassen, die aber im Tagesverlauf gleich wieder nachgefordert und auch von da an gab es kein Zögern. So ist hat die Milchproduktion die ganze Zeit über beste Voraussetzungen, kombiniert mit der Aufnahme der bestens erhaltenen Nachgeburten, nebst des hohen Oxytocinspiegels schon alleine durch Dreams Wurf und der hochwertigen Ernährung, gab es keinerlei Einbrüche. So sind unsere Bäuchlein nach dem Trinken stets so prallrund gefüllt, dass man schon meinen könnte sie stehen kurz vor dem Platzen. Unsere Mama versorgt uns liebevoll. 

 

Unsere Stimmchen werden auch zunehmend melodischer. Die glucksartigen Trinkgeräusche werden lauter und immer öfter mit einem wohligen Stimmlaut unterstützt. Wenn wir einschlafen und man genau hinhört, dann hört man einen leisen Singsang, insbesondere von denen, die keinen direkten Körperkontakt zu anderen haben. Dieser leise Singsang ist schon mehr ein Summton. Die Zweibeiner vermuten, dass wir damit auch ohne fertiges Gehör schon miteinander kommunizieren können, durch die feine Vibration. Aber auch alle anderen Laute sind möglich, von einfachen Stöhnlauten, über leise Suchlaute (auf dem Weg zur Zitze) bis hin zu etwas lauteren Stimmlagen.

Wir wirken jetzt auch nicht mehr so klein und knubbelig, sondern eher langgestreckt. Geboren wurden wir mit ca. 20 cm und heute sind wir schon knapp 30 cm lang (ohne Rute versteht sich). Unser samtig weiches Fell beginnt auch immer weiter zu sprießen. Wir lieben es wenn Frauchen und Herrchen kommen, um uns zu streicheln. Wohlig strecken wir uns dann aus und schmiegen uns an die großen Hände an. Ganz entspannt lassen wir uns dann vom Scheitel bis zur Sohle verwöhnen. Frauchen meint dass das wichtig ist, damit wir früh ein enges positives Verhältnis zu Menschen aufbauen und uns auch später wie selbstverständlich überall anfassen lassen.

 

 

Unsere Züchter sind voll auf zufrieden mit uns. Auch die Köpfchen sind alle sehr gelungen, schön gerundet und mit kräftigem Kinn. An unseren bisher rosafarbenen Nasen bilden sich mehr und mehr Pigmentflecken. Es entwickeln sich jetzt nach und nach hübsche individuelle Gesichtchen. Inzwischen sind wir schon sehr viel mobiler, klettern gerne (am liebsten auf der Mama herum), können erstmalig sitzen und laufen, wenn auch noch sehr wackelig, die ersten Schritte und das noch immer blind und taub, da Ohren und Äugelchen noch geschlossen sind. Hier und da kann man einen ersten Minischlitz am Auge sehen, was andeutet, dass es nun nicht mehr allzu lange dauern wird, bis sie aufgehen. Aber auch dann können wir erst mal nur schemenhaft sehen.

 

 23.12.2017  -  1,5 Wochen

Man kann förmlich zuschauen, wie wir uns entwickeln. Wir werden täglich agiler und die Schlafphasen kürzer. Wir fangen schon an mit Mama regelrecht zu schäkern, jetzt wo wir damit beginnen, nicht nur zu schlafen und zu trinken, sondern auch die Welt zu entdecken. Und da kommt Mamas Riesenkopf genau richtig. Mit ihrer großen Nase stubst sie uns an und leckt uns mit ihrer riesigen Zunge liebevoll ab. Bisher haben wir das einfach so hingenommen und jetzt versuchen wir unsererseits ebenfalls Kontakt aufzunehmen. Mit weit geöffnetem Mäulchen wenden wir uns nun ganz bewusst unserer Mama zu, die uns daraufhin liebevoll am Köpfchen leckt. Und so geht es immer weiter hin und her. Auch sonst fangen wir hier und da an unser Domizil zu erforschen, den Boden und die Seitenwände und hier und da auch mal unsere Geschwisterchen.

Unsere Mama liegt jetzt auch nicht mehr 24 Stunden bei uns, insbesondere wenn wir uns nach dem Trinken erst mal auf Distanz legen, sondern vertritt sich auch mal ab und an kurz die Beine. Wenn wir tief und fest schlafen, wirft sie auch schon mal einen kurzen Blick auf Dreams Welpen, die jetzt erstmalig hinausdürfen. Ansonsten liegt sie aber immer direkt neben uns und sobald die leiseste Regung unsererseits da ist, ist Mama gleich zur Stelle. Aber sie nimmt sich auch noch ganz viel Zeit uns zu versorgen und mit uns zu Kuscheln.

 

Bei den Äugelchen sieht man schon die ersten kleinen Schlitze. Sie beginnen sich immer mehr zu öffnen, auch wenn wir noch alles schemenhaft sehen:

 

Auch wenn die Äugelchen so langsam aufgehen, so wird der schon ganz gut funktionierende Geruchssinn zeitlebens immer unser wichtigstes Sinnesorgan bleiben. Wir werden am liebsten immer erst einmal alles mit unserer Nase untersuchen wollen, denn damit haben wir gelernt schwerpunktmäßig unsere Umwelt zu erfassen. Nicht umsonst haben wir Hunde bis zu 220 Millionen Rezeptoren in unserem Riechzentrum, während der Mensch nur etwa 5 Millionen hat. Dort sind wir Euch 40-fach überlegen!

Durch den steigenden Innendruck im Auge und der damit verbundenen Raumforderung beginnen sich die bisher noch aneinander gewachsenen Lider nach und nach voneinander zu lösen. Es beginnt an einer kleinen Ecke, jeweils an der zur Nase hin gerichteten Seite, die sich zu nehmend vergrößert, bis die Äugelein schließlich ganz aufgehen (das dauert aber noch ein paar Tage). Wer glaubt, wir könnten nun alles direkt erkennen, der hat sich getäuscht. So gibt es in unseren Reihen schon mal einige Verwirrungen, wenn wir nach dem Aufwachen unseren "Run auf die Milchbar" starten und dabei schon mal die am Rand stehende Oma oder Uroma mit unserer Mama verwechseln, da alles noch eher verschwommen erscheint. Aber es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen und Frauchen meint, dass es wir erst in der dritten bis vierten Woche lernen so richtig differenziert zu sehen. Das gleiche gilt für unser Gehör. Völlig taub waren wir bisher auch nicht. Es ähnelte mehr dem, wenn Menschen sich die Finger in die Ohren stecken. Zudem können wir die Vibrationen die einige Geräusche auslösen, so auch das summend brummelnde Geräusch der Geschwister gut erfassen. Die gut sichtbaren, bei der Geburt noch festgewachsenen Pfropfen, lösen sich in den kommenden Tagen. Verschiedene Geräusche veranlassen uns schon mal dazu, dass unser Kopf in Richtung der Quelle herumfährt. Wobei das eigentliche Hören erst mit ca. drei Wochen ausgereift ist. So differenzieren sich unsere Sinnesleistungen immer weiter.

Die Sinnesleistungen unseres Gehirns hat mit jedem Lebenstag weiter zugenommen. Erst nach der Geburt beginnt die eigentliche Ausbildung unseres Gedächtnisses. Täglich kommen neue Verknüpfungen (Synapsenbildung) hinzu. Die ersten Lebenswochen sind in dieser Hinsicht grundlegend für unsere weitere Entwicklung. Das Sprichwort: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr", gilt bei Mensch wie Tier. Die Anzahl der Verknüpfungen, die sich bei den Hundewelpen in den ersten Lebenswochen bis hin zu den ersten Lebensmonaten ausbilden, bilden die Grundlage für das gesamte spätere Leben. Nur wenn sich genügend von ihnen gebildet haben, können wir später alles leichter und schneller begreifen. Sie sind die Basis für unsere Intelligenz. Schon jetzt lernen wir täglich hinzu. Dazu gehören auch Anzeichen früh zu deuten und entsprechend immer schneller und intensiver im Gegenzug zu reagieren. Wir lernen schnell; wir wissen schon genau, wie wir Mama um den Finger wickeln können.

Aber nicht nur das Gedächtnis muss sich erst entwickeln, sondern auch das nach der Geburt benötigte Nervensystem muss weiter ausgebildet werden. Die Nervenbahnen vervollständigen ihre Entwicklung nach und nach, vom Kopf (kranial) zur Rute (caudal) hin. Das macht auch Sinn, denn direkt nach der Geburt ist die Motorik noch nicht so wichtig. Ein wenig voran robben können reicht da völlig aus. Die körperliche Möglichkeit für Spaziergänge würde keinerlei Sinn ergeben und schließlich sollen wir uns ja auch nicht zu weit von der Mutter entfernen können. Einzig Sinn macht in den ersten Lebenstagen, die überlebenswichtige Möglichkeit die Zitzen zu finden. Dazu gehört die Ortung, noch vornehmlich über ihr hohes Bedürfnis nach Wärme (Thermophilie), die wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht selber bilden können. Wärme bedeutet Mutter und besonders viel Wärme bedeutet gut durchblutete Zitzen (s.o.). Dass unserer Mutter vorher das Fell im Bauchbereich ausgefallen ist, erleichtert die Sache. Denn das fehlende Fell kann die Abstrahlung der Körperwärme nicht mehr auffangen und wir haben es leichter, mit ihrem feinen Gespür für Wärme im Kopfbereich, die Zitzen zu finden.

 

Wie man sieht haben wir kräftig zugelegt; inzwischen haben wir die 1,3 Kilomarke geknackt!

Was die Bewegungen betrifft, so gibt es unmittelbar nach der Geburt noch nicht viele Anforderungen. Unsere Beine müssen so beweglich sein, dass ein Heranrobben möglich ist und ein leichtes Aufrichten an den Zitzen. Im Kopfbereich dagegen müssen mögliche Muskelkontraktionen und -dehnungen schon so koordiniert ablaufen, dass ein Umfassen der Zitze mit dem Mäulchen, gefolgt vom Saugen und Abschlucken der Muttermilch möglich ist. Hier profitieren gesunde Welpen, wie wir, vom angeborenen Saug- und Schluckreflex. Aber inzwischen haben wir uns viel weiter entwickelt und können beispielsweise immer differenzierter Laute abgeben (s.o.). Ein Zeichen dafür, dass die primären Nervenbahnen funktionstüchtig sind, ist auch dass wir im Schlaf am ganzen Körper immer wieder mal zucken, insbesondere in unseren vielen Traumphasen.

Inzwischen recken wir mit Vorliebe, ähnlich den Schwänen, unsere Köpfe weit in die Höhe. Es sieht so aus als ob wir versuchen uns einen weiten Überblick zu verschaffen. Das Mäulchen wird gerne mal aufgerissen und hier und da ausgiebig gegähnt. Und jetzt können unsere Zweibeiner auch schon das obligatorische Schmatzen vor dem Einschlafen erstmalig vernehmen. Das aber nicht nur im Kopfbereich, sondern auch zunehmend in der Motorik gibt es massive Fortschritte. So können wir zwischendurch schon immer öfter einen kurzen Moment Stehen und erste Schritte auf allen Vieren laufen, wenn auch noch sehr wackelig. Die Koordination von Gleichgewichtssinn, stehen bleiben oder gar zielgerichtet laufen, sind noch sehr übungsbedürftig. Aber unsere Liegestätte ist so schön weich gepolstert, dass das Hinfallen halb so wild ist. Mama scheint das auch recht so zu sein. Denn wenn wir uns auf den Weg zur Zitze machen, ist das noch mehr ein "Zwei Schritte vor und einen wieder zurück", nebst Gekullere. Aber so kommen wir schön nach und nach bei ihr an und sie hat etwas mehr Zeit einen jeden von uns sauber zu machen, bevor es an die Bar geht.

Inzwischen können wir uns aber auch schon mal selber lösen, wenn Mama nicht schnell genug ist. Insbesondere das Pipi löst sich bei dem ein oder anderen schon mal leichter. Gut sind wir auch schon im Klettern, heute musste Herrchen die Umrandung um eine Etage erhöhen. Insbesondere nach dem Essen wird alles ausgiebig erforscht und dabei alles überklettert, was erklimmbar ist und im Wege steht. Und schon in dieser Phase lernen wir die Vorzüge der bei den Collies so beliebten Kopfkissen kennen. Da es noch an entsprechender Ausstattung im Auslauf mangelt, müssen wir noch mit den Geschwistern Vorlieb nehmen. Doch leider bleiben nicht alle so brav liegen. Und wir geben schon unsere ersten leisen Beller ab, im Wachstadium, wie im Traum. Frauchen kam heute mit so einer riesen Schere an und hat Zehe für Zehe unsere Minikrallen eingekürzt, damit wir Mamas Gesäuge nicht verunstalten mit unseren Minidolchen. 

 

26.12.18  -  2 Wochen

Pünktlich zu unserem 2-wöchigen Geburtstag, haben wir die 1,5-Kilogramm-Marke geknackt! Stets liebevoll von unserer Mama versorgt und weiterhin gesäubert. Inzwischen können wir uns aber auch schon mal selber lösen, wenn Mama nicht schnell genug ist. Insbesondere das Pipi löst sich bei dem ein oder anderen schon mal leichter, aber auch das erste Häufchen hat Frauchen heute entdeckt. Aber kaum dass sie es sah, war Hope auch schon da und hat es "entsorgt". Sie achtet sehr darauf, dass Ihr "Nest" sauber bleibt. 

Gut sind wir auch schon im Klettern, so wurde unsere Einfriedung auch schon um ein weiteres Stück erhöht. Insbesondere nach dem Essen wird alles ausgiebig erforscht und dabei alles überklettert, was erklimmbar ist und im Wege steht. Und schon in dieser Phase lernen wir die Vorzüge der bei den Collies so beliebten Kopfkissen kennen. Da es noch an entsprechender Ausstattung im Auslauf mangelt, müssen wir noch mit den Geschwistern Vorlieb nehmen. Doch leider bleiben nicht alle so brav liegen. Und wir geben schon unsere ersten leisen Beller ab, im Wachstadium, wie im Traum und können schon "grrrr" machen beim Spielen. 

Während früher unsere Wachphasen vorher fast nur zum Trinken genutzt wurden, so geht inzwischen ein Großteil der Zeit drauf zum Entdecken und Erforschen!

 

 

Die Feinsensorik und -motorik im Mäulchen hat sich so weit entwickelt, dass wir den Drang haben (wie Menschenbabys auch), alles genau damit zu erforschen. Mit weit aufgerissenem Mäulchen gehen wir auf Entdeckungstour. Die Liegedecke, die Wände vom Pool, alles wird nach und nach kontaktiert und was dabei ins Mäulchen passt wird noch vorsichtig damit erfasst. Das kann alles Mögliche sein, angefangen von Beinchen, Mäulchen, Ruten und anderen kleineren interessanten Körperanhängseln der Geschwisterchen. So sind die Wachphasen jetzt auch praktischerweise länger, damit wir genügend Zeit zum Erforschen haben... . Auch unsere Vitalität steigt von Tag zu Tag. Wir laufen immer mehr herum und entdecken die Welt. Wir können täglich, zu Mamas Freude, immer mehr und zunehmend intensiver und feiner mit ihr interagieren und kommunizieren, insbesondere auf unsere Köpfchen bezogen.

 

Grace und Pride:

 

Ab und an nehmen wir jetzt auch erstmalig, wenn auch nur für kurze Zeit, da es noch recht anstrengend ist, die Sitzposition ein. Bis die Motorik richtig weit ausgereift ist, dauert es nochmal zwei Wochen. Sie ist mit Hilfe der Verknüpfungen im Gehirn (Synapsenbildung) und der Entwicklung der Nervenstränge zwischenzeitlich so weit vorangeschritten, dass nicht nur der Bewegungsapparat immer besser funktioniert, sondern auch schon hier und das erste Kotabsetzen (Defäkation) und das Urinieren (Miktion). Aber dazu kommt es nach wie vor kaum, denn Mama macht uns natürlich noch nach wie vor gründlichst sauber.

Wir haben auch schon erste Erfahrungen mit anderen "Untergründen" gesammelt. So quartiert uns Frauchen beim Wiegen und Wechseln der Decken im Pool, immer kurzfristig aus. Meist kommen wir dann auf ein großes Liegekissen mit Umrandung, damit keiner verloren geht. Darauf liegen täglich wechselnde Materialien, angefangen von glattem Leder, über z.B. Cord, Samt, Gummierte Unterlagen, Zellstoff, bis hin zu Flauschkissen und Fellimitaten. 

Unsere Äugelchen gehen zunehmend auf und wir fangen auch an immer mehr auf visuelle Reize zu reagieren. Im Moment wirkt alles noch etwas verschwommen, aber das wird sich in den nächsten Tagen ändern! Der Pfropfen, der bisher den Gehörgang verschlossen hat löst sich zunehmend und wir reagieren erstmalig leicht auf Geräusche.

 

Sitzen, laufen, stehen, wir werden immer agiler, auch wenn alles was über das Bauchrutschen hinausgeht immer noch vergleichsweise anstrengend ist, denn unsere Muskulatur muss sich erst nach und nach aufbauen. So langsam beginnt auch die etwas unruhigere Phase, denn unsere Zähne fangen an durchzubrechen. Man kann die Umrisse am Zahnfleisch schon gut erkennen.  Auch unsere Tasthaare sind schon schön lang geworden. Die Pigmentierung an den Pfoten nimmt immer mehr zu. Es sind immer mehr dunkle Flecken zu erkennen.

 

30.12.18  -  2,5 Wochen

 

Wir haben weiter kräftig zugelegt und haben schon die 1,8kg-Marke geknackt, damit haben wir den F-Wurf im entsprechenden Alter bei. Heute hat Frauchen jedem von uns eine winzige Portion gewolftes Fleisch ins Mäulchen geschoben, mmh war das lecker! Erst ein wenig darauf rumgekaut und dann heruntergeschluckt. Als Vorspeise und als Nachtisch noch ein paar Schlückchen von Mamas Milch und das Mahl war perfekt! Die Verdauung hat auch gut geklappt. Unsere Zähnchen brechen auch schön durch. Alles in allem durchleben wir das mit einer stoischen Gelassenheit.

Bei lauteren Geräuschen merkt man gut, dass unsere Öhrchen nun aufgehen, denn dann fahren unsere Köpfe gleich zur Lärmquelle herum. Ansonsten unterscheiden wir die Art und Weise der Geräuchsquellen momentan noch nicht so differenziert. Für uns sind momentan vor allem die interessant, die das Zusammenleben mit Mama betreffen. Alle anderen Geräusche werden noch vorrangig eher nur zur Kenntnis genommen, egal ob es leise sind oder laute, wie z.B. das Brummen der elektronischen Luftpumpe, der Staubsauger oder anderes. Ganz cool sitzen wir das völlig unbeeindruckt aus.

Unsere Wachphasen sind zwar schon länger, aber alles in allem ermüden wir noch recht schnell und Verschlafen den Großteil des Tages. Die Gesichtchen entwickeln sich jetzt immer mehr. Sie werden zunehmend länger und ausdrucksvoller. Man kann förmlich zusehen, wie sich ein jeder nach und nach zu einem einzigartigen Individuum entwickelt.

Am nächsten Tag: Getreu dem Motto nur das Beste für die Besten, bekommen wir inzwischen Rinderfilet gereicht, fein gewolft als Tatar. Da sind wir ganz scharf drauf. Dazu die schmackhafte Milch von Mama, von der sie reichlich anzubieten hat, das Leben ist so schön!!!

02.01.18  -  3 Wochen

Während wir genüsslich schlafen und unseren Träumen nachhängen, nimmt Mama ein kurzes Nickerchen bei Herrchen:

 

 

Inzwischen haben wir unser Geburtsgewicht vervielfacht und die 2,175 kg-Marke erreicht! Auch unsere Krallen sind inzwischen wieder zu kleinen Dolchen geworden, so dass Frauchen sie uns gestern auf ihrem Schoß ein zweites Mal eingekürzt hat und wieder waren wir ganz brav! So ist Mamas zarte Gesäugehaut besser geschützt. Inzwischen sind wir schon richtig mobil geworden. Wenn wir aufwachen, spielen wir erst einmal eine Runde, erforschen unsere Geschwister und unsere riesige Mama, dann wird der Magen mit leckerer Muttermilch gefüllt:

 

Entweder halten wir danach ein Schläfchen oder wir gehen immer öfter anschließend weiter auf Entdeckungstour. Inzwischen geben wir auch sehr viel mehr Laute ab. So können wir nicht nur mit einem "rrrrrr" unser Spiel unterstützen, sondern auch vom Freudenjauchzer bis zum Entsetzensschrei (wenn man besonders unsanft vom Geschwister geweckt wird und ein Brummen nicht ausreicht), aber auch sonst arbeiten wir uns die Tonleitern rauf und runter. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Und das angedeutete Spielbellen zeigen wir hier und da jetzt auch im Traum, zur Verwunderung der anderen Geschwister. Auch das sogenannte Komfortverhalten, wie Gähnen, (Verlegenheits-)Kratzen etc. wird mehr und mehr gezeigt, jetzt wo es nicht mehr ums reine "überleben" geht und Kommunikation immer mehr zum Thema wird.

Die Lust alles mit dem Mäulchen zu untersuchen und inzwischen auch darauf herumzukauen wird immer intensiver. Hier bekommt auch der Spruch "einem ein Ohr abkauen" eine ganz neue Bedeutung. Aber alles läuft noch ganz ruhig und weitestgehend ohne Beschwerden der "Opfer" ab. Es ist auch noch mehr ein lutschen, wie ein kauen. Füßchen und Beinchen sind zurzeit sehr gefragt, aber auch Mama komplett, vom Scheitel bis zur Sohle. Mama freut sich jedes Mal riesig, wenn wir ihr "Küsschen" geben, mit unserem Mund auf ihren. Sie "küsst" dann zurück und liebkost uns ebenfalls mit ihrem Maul und ihrer großen Zunge und beknabbert uns liebevoll und ganz vorsichtig am Hals.

 

 

Auch Tante Blues (Rose River's Blues of Paradise), Nichte Dream (Rose River's Dream of Paradise) und Oma Alasca (Rose River's Alasca White) sind mit Freude dabei und spielen mit den Kleinen. Blues liebt es dazu die Kleinen mit Sauber zu machen. Im Rahmen des Sozialverhaltens macht unsere Mama das auch noch gerne, insbesondere beim Säugen oder vielmehr danach. Und wir genießen diesen Luxus, insbesondere wenn unsere Bäuche kugelrund sind nach dem Trinken und wegrobben sehr viel einfacher ist als aufstehen. So sparen wir uns auch das Aufstehen zum Lösen. Aber wenn wir nach und nach wach werden nach dem Schlaf, dann urinieren wir nach dem Aufstehen, nachdem wir uns die passende Stelle dafür gesucht haben. Auch das Häufchen wird immer abseits der Schlafstelle abgesetzt und unsere Mama ist meist gleich zur Stelle, um es aufzunehmen, damit das "Nest" sauber bleibt, auch wenn Frauchens Waschmaschine rund um die Uhr läuft, denn die Liegedecken müssen ja auch ständig gewechselt werden, damit alles hygienisch sauber bleibt.

In den beiden ersten Wochen haben wir in der sogenannten neonatalen oder vegetativen Phase gelebt. Sie bestand vor allem aus Schlafen und Saugen. Mit der dritten Woche beginnt die Übergangsphase (Transitorische Phase). Jetzt wo sich Augen und Ohren vollständig öffnen nehmen wir die Umwelt erst wo richtig wahr und können auf sie eingehen. So ist diese Phase besonders geprägt dadurch, dass wir die äußeren Reize vermehrt erfassen und darauf reagieren. Daraus ergeben sich ganz neue Erfahrungen. Parallel entwickelt sich auch die Motorik immer weiter, damit wir auch körperlich in der Lage sind, die Umwelt zu erforschen.

In der letzten Woche hat sich, neben einem schönen seidig dichten Fell, als perfekte Isolationsschicht zusammen mit dem Babyspeck, auch der erste Zahndurchbruch entwickelt. Die oberen Schneidezähne (Incisus) und die Fangzähne (Caninus), spitz wie Dolche, oben wie unten sind schon da. Auch bei den Backenzähnen (Prämolaren) sieht man schon hier und da die ersten Spitzen durchbrechen. In dieser Phase kann es sein, dass der ein oder andere von uns schon einmal etwas rastloser ist und ein wenig braucht, bis nach dem Spiel die Müdigkeit in den Schlaf übergeht. Bis alle Zähne in voller Größe da sind, dauert es noch bis zur sechsten Woche.

Da unser Kiefer in den ersten Lebensmonaten besonders stark wächst und in die Länge geht, folgt der Durchbruch der bleibenden Zähne bereits mit 3 bis 4 Monaten, denn sonst hätten wir wohlmöglich alles Lücken zwischen den noch vergleichsweise kleinen Milchzähnen. 28 Zähne umfasst das Milchgebiss, während wir später 42 bleibende Zähne haben werden. Das Milchzahngebiss ist ähnlich dem Erwachsenengebiss aufgebaut, nur dass einige der Backenzähne (die ganz kleinen vorne und die hinteren großen) noch fehlen. Im Moment könnten wir sie auch noch gar nicht brauchen, nicht nur dass keinen Platz für sie da wäre in unseren winzigen Mäulchen, sondern sie hätten auch noch keine Funktion, denn es müssen weder Nabelschnüre durchgebissen werden (mit den kleinen vorne) noch schwer zerkaubares Futter inklusive Knochen zerlegt werden (mit den hinteren Reißzähnen).  

 

 

 

 

 

 

 

Und neugierig sind wir geworden. Alles wird genauestens erforscht. Auch der Radius aus dem wir alles aufnehmen wird immer größer. Und auf Geräusche reagieren wir inzwischen sehr viel feiner und wenden uns interessiert um. Heute haben wir zum ersten Mal den Staubsauger so richtig realisiert. Hier und da kam ein leises Wuffen. Frauchen meinte mit tiefer ruhiger Stimme, alles gut und schon wurden wir ruhiger, rannten aber immer noch hier und da hin und her. Dann kam auch gleich unsere Mama dazu und legte sich dicht und völlig entspannt ans Gitter, um zu zeigen, wie ungefährlich dieses laute Monstrum ist. Auch dadurch dass sie ihn geflissentlich ignorierte. Gleich sind wir vertraut zu unserer hin, haben uns an sie geschmiegt und haben dann gemeinsam das laute Gefährt ignoriert und sind entspannt eingeschlafen, trotz des Getöses. Inzwischen schlafen wir insbesondere nachts auch schon immer länger durch. So kommen wir schon auf bis zu 5 Stunden! Auch Silvester haben wir auch gut verbracht. Da haben wir das große Feuerwerk um Mitternacht doch glatt verschlafen und auch sonst haben die Knaller uns nicht interessiert.

 


Momentan schlabbern wir noch sehr viel beim Fressen. Wenn Frauchen uns ihren Tatar-Quark-Mix gibt, dann haben wir das Futter manches Mal überall hängen, wobei Mama sich freut, wenn sie uns sauberlecken darf und so auch noch etwas von der Leckerei mitbekommt, nebst den Resten vom Teller ablecken.

 

Wir versuchen uns hier und da das Futter gegenseitig aus dem Mäulchen zu lecken, ist ja auch sehr viel bequemer als sich hinunter zum Teller zu bücken, zumal die Nasen unpraktisch lang sind und die Mäulchen viel zu weit hinten und dass mit der Zunge aufschlecken, bedarf noch einiger Übung. Bisher haben wir sie nur perfekt geformt um die Zitze gelegt, aber diese komischen Teller, die Frauchen uns präsentiert haben eine ganz andere Form, da sollte man wirklich mal was praktischeres erfinden.

 

Und dann immer noch der Gedanke, dass der Gegenüber vielleicht was noch besseres im Mäulchen hat, blöd nur, dass der Teller dann noch in der Mitte liegt, aber so machen wir schöne Muster über die ganze Decke, sieht noch sehr viel schöner aus, als die einfallslosen Streifenmuster. Und dann den Spielkamerad angesprungen und der hat dann auch noch eine Ladung im Fell. So haben wir Frauchen und Mama, die nächste Zeit gut beschäftigt und wieder sauber zu bekommen. Tja, da fragt man sich wer hier wen beschäftigt, bei diesen Züchtern.

 

06.01.18  -  3,5 Wochen

Man kann förmlich zuschauen, wie wir wachsen und gedeihen. Inzwischen haben wir die 2,5kg-Marke geknackt. Na bei Mama's Powerdrinks bleibt das ja auch nicht aus:

 

 

Inzwischen sind wir in ein größeres Gehege umgezogen:

 

 

Immer öfter bekommen wir kleine Mahlzeiten, die wir alle mit einem riesen Appetit verschlingen, auch sind wir nicht mehr ganz so schlimm verschmiert:

 

Allein die Füßchen in der Futterschüssel, dass muss halt immer wieder sein und das quietscht so schön zwischen den Zehen!

 

Wir haben tolle Nachbarn, den F-Wurf von meiner Nichte Dream (die Tochter von meiner älteren Vollschwester Blues); sie sind drei Wochen älter wie wir. Kaum vorstellbar, dass sie vor drei Wochen so klein waren wie wir:

 

Zwischendurch kommt Dream auch zu uns, so wie Hope zum F-Wurf geht:

 

 

 

Die Proben an Laboklin sind weggeschickt, zum CEA-Test, dem Genprofil und Abstammungsgutachten von einem jeden Welpen. Chip-, DOK-Augenarzt- und Impftermin sind schon gemacht, um sicherzustellen, dass wir an den gewünschten Tagen auch wirklich dran kommen. Da kommt noch viel Spannendes auf uns zu!

 

09.01.2018  -  4 Wochen

Wir haben weiter kräftig zugelegt und bereits alle die 3kg-Marke geknackt. Das Fell wird immer üppiger und die Zähnchen brechen weiter durch.

 

Mit unseren nun vier Wochen kommen wir in die sogenannte Sensible Phase. Sie endet etwa mit 12 bis 16 Wochen, bis unsere Verhaltensweisen so weit entwickelt sind, dass wir uns gut in unsere zukünftige Rudel und die Umwelt integrieren können. Darum ist auch unser Spiel mit den Geschwistern bis zur achten Lebenswoche von essentieller Bedeutung, da lernen wir spielerisch und durch Ausprobieren, unterstützt von unserer Mutter und anderen Artgenossen, die Grundlagen der Kommunikation und des Zusammenlebens unter Hunden. Es ist erwiesen, dass einzeln aufwachsende Welpen, z.B. in 1er-Würfen, leider immer benachteiligt sind. So kommunizieren wir täglich immer feiner miteinander. Unsere Mutter und die anderen Rudelmitglieder bringen sich immer mehr mit ein, so wie hier Dream mit Glamours Pride, die derzeit auch selber Welpen hat, den F-Wurf:

 

Genauso ist Hope auch regelmäßig bei dem F-Wurf. Hier ist Blues im Hintergrund, Dreams Mutter und Hopes ältere Vollschwester ebenfalls bei uns mit Glorious Midnight Moon:

Unsere Mama sammelt sogar noch die Hinterlassenschaften der Kleinen alle ein, obwohl wir schon zugefüttert werden.

Mama kuschelt und spielt für ihr Leben gerne mit uns, so wie ihre Mama als sie klein war auch schon mit ihr und deren Mama usw.. Dieses Verhalten ist sehr wertvoll, wenn es von Generation zu Generation weitergegeben wird und sich dabei durch das Umfeld noch weiter verfeinert. Denn es gibt auch viele Hündinnen, die spätestens nach zwei bis drei Wochen die Lust an der Pflege ihrer Welpen verlieren und dann nur noch unter Zwang zu den Welpen gebracht werden können. Sie stillen dann bestenfalls nochmal kurz (manche auch nur mit festhalten), aber sie haben keinerlei Interesse am Spiel und der Erziehung der Kleinen. Und gerade das ist sehr wichtig für das zukünftige Leben und das nicht nur bei Hunden!  Das spiegelt sich auch bei uns Welpen wieder, so haben wir hier einen sehr zufriedenen, ausgeglichenen und schönen ruhigen Wurf. Das heißt aber nicht das wir langweilig sind, denn toben und spielen steht natürlich auch bei uns ganz oben auf der "to do Liste". Das sieht man auch an der guten Bemuskelung und den zunehmend sicheren Mobilität. Kaum einer stolpert noch, dafür wird gerannt, gesprungen und vor allem die Bewegungen immer besser abgepasst.

 

Das gleiche gilt auch für die Mimik. Wir lernen jetzt immer intensiver die feine Kommunikation. Dabei geht es nicht nur um Können, sondern auch um ein respektvolles Miteinander, gestützt dadurch, dass wir diese Form der Kommunikation auch gezielt einsetzen, so wie sie nötig und vor allem in den jeweiligen Situationen angebracht ist. Dabei lernen wir von den übertriebenen Gesten im Spiel, immer feiner aufeinander einzugehen, so dass wir uns später mit kaum merkbaren Mimiken "unterhalten" können (oft so, dass die meisten Zweibeiner, die ihre Hunde nicht genau beobachten, gar nichts davon mitbekommen; unter uns, so eine Geheimsprache kann manchmal ganz schön nützlich sein). So erlernen wir schon früh einen Großteil der Hundesprache. Parallel lernen wir auch die Zweibeiner zu lesen. Schon jetzt versuchen wir sie um den Finger zu wickeln und unseren Charme spielen zu lassen.

 

Geht es uns nicht gut?! Dadurch dass wir im Wohnzimmer aufwachsen, lernen wir direkt von Anfang an zahlreiche Alltagsgeräusche kennen, angefangen vom klingelnden Telefonen, über Staubsauger, Fön, Fernseher, schepperndes Geschirr, klimpernde Gläser, klirrendes Besteck und und und. So sind wir schon früh an das spätere Leben in einem ebenso tollen zu Hause gewappnet. 

 

Inzwischen sind auch die genetischen Ergebnisse von unserem Papa bezüglich MH und SLC gekommen. Er ist, wie unsere Mama, genetisch frei für beides. Das ist toll, denn nun wissen wir sicher, dass wir ebenfalls genetisch frei sind. Vielen Dank Angela und Lothar fürs testen!

 

 17.01.2018  -  5 Wochen

Wir haben weiter kräftig zugelegt und haben heute die 4kg-Marke geknackt. Man kann förmlich zusehen, wie das Fell immer weiter sprießt. Schaut mal was für schöne Zähnchen ich schon habe:

 

 

Wir werden immer mobiler und haben einen riesen Spaß miteinander:

 

 

Mit Dream:

 

Unser erster Ausflug nach draußen, direkt vom Wohnzimmer auf die überdachte Terrasse und von da aus geht es in den Garten. Gleich wurde der Tunnel ausprobiert:

 

 

 

Unser Gehege wurde weiter vergrößert. Rose River's Fire of Avalon ist noch als letzter Welpe vom F-Wurf da, für noch ein paar wenige Tage und die dürfen wir nun beisammen verbringen, was für ein Spaß! Noch am Abend durften wir uns das erste Mal ohne Gitter dazwischen begrüßen und es war so, als ob wir schon immer zusammen gewesen wären, alles ganz vertraut und ohne Gerangel, unter den Argusaugen unserer Mütter.

 

Fire ist ein echter Gentleman!

 Schön aneinander gekuschelt, gemeinsames Schlafen.

 

 

 

 

G-Wurf: Galerie 6 - 8 Wochen

 

 

 

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